Da diese Partnertechniken eine erste Vorstufe sowohl für den sportlichen Wettkampf als auch für die Selbstverteidigungsformen bilden, kommen hier nur abgesprochene Techniken zur Anwendung. Im allgemeinen ist die Ausgangsstellung eine – am Sportkarate orientierte – ruhende Kamaestellung. Die Distanz wird so gewählt, daß der Angreifer mit einem langen Vorwärtsschritt (Zenkutsu Dachi) sein Ziel erreichen könnte, wenn der Verteidiger seine Position nicht verändern würde.
Unter Jiyu-Kumite ist der sportliche Wettkampf nach den Regeln des DKV zu verstehen. Die Kampfzeit wird vom Prüfer festgelegt.
Jiyu-Kumite sollte nur von Personen zwischen 14 und 40 Jahren vorgeführt werden. Bei Kindern, Älteren oder aber Personen, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes eines besonderen Schutzes bedürfen, wird Jiyu-Kumite durch Jiyu-Ippon-Kumite bzw. durch Kihon-Ippon-Kumite ersetzt. Im Einzelfall entscheidet der Prüfer.
Diese Techniken sind im Bereich Selbsverteidigung relevant. Die Distanz ist kurz. In der Regel reichen Sanchin-Dachi Stellungen, um den Partner zu erreichen. Auf einen Angriff erfolgt eine Abwehrtechnik mit Konter, die der Angreifer seinerseits wieder blockt und mit einem abschließenden Konter beantwortet. Es existieren 12 fest vorgegebene Partnerübungen. Andere selbst entwickelte Formen, die dem oben beschriebenen Grundmuster entsprechen, sind aber ebenfalls möglich.
Auch diese Techniken sind an realistischer Selbstverteidigung orientiert. Die Partner stehen sich in freier Stellung gegenüber. Die Technik des Angreifers wird geblockt, danach erfolgt eine kurze Schocktechnik mit einem anschließenden Wurf und einer Abschlußtechnik. Auch im Bereich der Nage-Waza existieren 12 vorgegebene Muster. Andere frei entwickelte Formen sind ebenfalls möglich.